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Imkerverein Burbach

Ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz

Berthold Dielmann besitzt rund 280.000 Tiere. Er ist Landwirt, leistet einen Beitrag zum Naturschutz und produziert Nahrungsmittel – wie alle Imker. Der Burbacher ist darüber hinaus seit 44 Jahren Vorsitzender des Imkervereins Burbach. Er sagt: „Ich habe mich immer für Bienen und Biologie interessiert, weil ich schon meinem Großvater, der Imker war, früh helfen durfte.“

Auch der Vater seines Freundes hatte Bienenvölker, und so kam er bereits in seiner Kindheit und Jugend viel mit Bienen in Berührung. Mit 17 Jahren wurde er selbst Imker. Damals trat er auch dem Imkerverein Burbach bei. Einige Jahre später wurde ein Vorsitzender gesucht. „Es wollte keiner machen. Ich war der Jüngste“, erinnert sich Berthold Dielmann, dass er sich damals nicht gerade um den Posten gerissen hatte. Und er wurde gleich Kassierer, Schriftführer und Vorsitzender in Personalunion, bildete somit allein den Vorstand. Das änderte sich aber nach einigen Jahren.

Was sich bis heute nicht änderte, ist, dass Berthold Dielmann der Vorsitzende ist. Er erledigt die Korrespondenz mit dem Landesverband und zwischen Verein und Mitgliedern, organisiert Sammelbestellungen für den Verein und leitet monatlich die Imkerversammlung des Vereins und bereitet sie vor. Mit 46 Mitgliedern, die 284 Bienenvölker ihr Eigen nennen, ist der Verein laut Dielmann der größte im Altkreis Siegen. Dielmann war und ist ein wertvoller Ansprechpartner für die Imker in Burbach. Auch aufgrund seiner großen Erfahrung als Imker und Vorsitzender macht er die Vorstandsarbeit immer noch gerne: „Ich werde viel gefragt und kann viel Wissen weitergeben. Und mein Rat wird angenommen.“ Besonders freut es den Vorsitzenden, dass auch Jugendliche Mitglieder im Imkerverein sind. Der Verein setzt sich aktiv für die Nachwuchsgewinnung ein: Er versorgt eine Imker-AG an der Realschule Burbach mit Bienenvölkern und Fachwissen. Minderjährige zahlen keinen Mitgliedsbeitrag und erhalten kostenlos Bienenvölker. So gibt es mehrere jugendliche Imker im Verein, die jüngste ist gerade einmal zwölf Jahre alt.

Der Honig sei gar nicht das Wichtigste, verdeutlicht Dielmann, warum gerade die Nachwuchsarbeit wichtig ist. Es sei sehr befriedigend, einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem und Umweltschutz zu leisten: „Frühblüher werden nur von Bienen bestäubt, und Bienen sind die einzigen Insekten, die als Volk überwintern“, sagt er. Manche Obstbäume trügen gar keine Früchte ohne Bienen. So sei die Biene nach dem Rind und Schwein das wichtigste Tier in der Landwirtschaft, erklärt der Imker. Und die Imker sind für die Bienen überlebenswichtig, denn ohne die Hilfe des Menschen gäbe es sie hier gar nicht mehr, weil es immer weniger natürliche Lebensräume, beispielsweise Hohlbäume, gebe. Und Ende der 1970er Jahre wurde aus Indien die Varroamilbe eingeschleppt, die die heimische Honigbiene angriff und der diese nichts entgegenzusetzen hatte. Dielmann: „Die Völker wären ohne die Behandlung mit biologischen Säuren kaputt gegangen.“ So ganz uneigennützig ist die Arbeit als Imker natürlich nicht, gibt Berthold Dielmann zu verstehen: „Es ist schon schön, wenn man an der Schleuder steht und feststellt: Die Bienen waren fleißig.“