Student der Universität Siegen nimmt Preis in Berlin entgegen

155 Studierende, studentische Gruppen oder Initiativen wurden von Hochschulen und Studentenwerken aus ganz Deutschland für den Bundeswettbewerb nominiert, zum vierten Mal ausgelobt vom Deutschen Studentenwerk (DSW), Berlin und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Armin Breuer, Sachbearbeiter für „Internationales und Kultur“ nominierte für das Studentenwerk Siegen Herrn Narcisse Njoya Ngatat, Studierender der Universität Siegen im Bachelor-Studiengang „Maschinenbau“. Ein ständiger Kontakt besteht von Armin Breuer zu Narcisse Njoya Ngatat und den ausländischen Studierenden.
 
Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studentenwerks und Armin Breuer reisten mit nach Berlin und begleiteten Narcisse Njoya Ngatat bei der Preisverleihung am Montagabend. Neben 5 Teams wurde Narcisse Njoya Njatat als einzige Einzelperson mit dem „4. Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement“ beim Bundeswettbewerb „Studierende für Studierende“ ausgezeichnet. Dieser Einzelpreis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Narcisse Njoya Ngatat stammt aus Douala, Kameruns größter Stadt mit 3,5 Millionen Einwohnern an der westafrikanischen Küste. Dort lebte er bis zu seinem Abitur mit seiner Familie und fünf Geschwistern und begann sein Studium. „Ich wusste, dass es in Deutschland viele gute Universitäten gibt“, berichtet Njoya Ngatat. „Daher entschloss ich mich, mein Studium in Deutschland fortzusetzen.“ Vier Sprachen beherrscht Narcisse Njoya Ngatat: Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Die deutsche Sprache erlernte er am Goethe-Institut in Kamerun. Mit einem ZDAF-Zertifikat (Deutsch als Fremdsprache) in der Tasche, machte er sich 2002 auf den Weg nach Siegen und begann schließlich sein Studium an der Universität Siegen.

Als engagierter Studierender zeichnet sich Narcisse Njoya Ngatat besonders in seinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten aus, die schließlich Grundlage für die Preisvergabe waren: Von 2006 bis 2007 war Narcisse Njoya Ngatat  Wohnheimtutor im Studentenwohnheim „Engsbachstraße“. Seit Oktober 2006 ist er Sprecher des Heimrates im Studentenwohnheim „Engsbachstraße“. 2006 wurde er ins Studierendenparlament gewählt. Dem Studierendenrat des Deutschen Studentenwerks gehört er von Januar 2007 bis Januar 2008 sowie von Januar 2009 bis heute als Mitglied an. Seit 2008 ist er zudem „User-Betreuer“ im Wohnheim „Engsbachstraße“ und seit Anfang des Jahres wurde er in den AStA gewählt. Seit März 2007 ist Narcisse Njoya Ngatat als Mitglied im Ausländerreferat der Universität Siegen tätig. Im April 2007 wurde er vom Verwaltungsrat des Studentenwerkes Siegen als studentischer Verwaltungsratsvorsitzender gewählt.

Beteiligt war Njoya Ngatat an einigen Projekten, die zu einem besseren Miteinander zwischen deutschen und ausländischen Studierenden beigetragen haben, wie z. B. Errichtung von Begegnungsstätten, z. B. Gesellschaftsräume und Grillhütten. Auch bei der Schaffung der Notquartiere für die neu ankommenden ausländischen Studierenden in den Wohnheimen war Njoya Ngatat beteiligt. Zu Semesterbeginn organisiert er „Welcome-Partys“ für die neuen Studierenden. Njoya Ngatat wohnt von Beginn seines Studiums an in der studentischen Wohnanlage „Engsbachstraße“. Dort kümmert er sich u. a. als Etagensprecher um ein friedliches Zusammenleben der Studierenden.

Auch außerhalb der Universität ist Narcisse Njoya Ngatat engagiert. Er war Gründungsmitglied der Kamerunischen Gemeinde in Siegen „Cameroonian Community of Siegerland e.V.“ und arbeitete dort von 2004 bis 2006 als Vorstandsvorsitzender. Im Jahr 2007 erhielt er einen Preis des Integrationsrates der Stadt Siegen für gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen Deutschen und Ausländern.

Narcisse Njoya Ngatat geht es darum, ausländischen Studierenden dabei zu helfen, sich zurecht zu finden. Ausländerfeindlichkeit? Für Njoya Njgatat selbst zählt die Mehrheit, die ihm positiv gegenüber tritt. Von wenigen negativen Begegnungen hat er seinen Alltag nie beherrschen lassen. Viele Jahre spielte er beim VfB Weidenau Fußball. Doch aus zeitlichen Gründen musste er die Fußballschuhe an den Nagel hängen.

„Ich freue mich“, so der Kanzler der Universität Siegen und Kuratoriumsmitglied des DSW, Dr. Johann Peter Schäfer, „dass Herr Njoya Ngatat als Studierender unserer Universität von der Jury für diesen Preis als einer der „engagiertesten Studierenden Deutschlands“ ausgewählt wurde. Ich bin ebenfalls Mitglied des Verwaltungsrates des Studentenwerkes und kenne die engagierte Arbeit von Herrn Njoya Ngatat aus erster Hand.“
 
„Herr Njoya Ngatat ist der erste ausländische Verwaltungsratsvorsitzende des Studentenwerkes Siegen“, erzählt Detlef Rujanski. „Er versucht stets, die Interessen der Studierenden in diesem wichtigen Gremium zu vertreten, hat dabei aber immer das gesamte Unternehmen ,Studentenwerk’ und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Auge.“

Die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten erfordern viel Zeit, doch durch gutes Organisationsgeschick  wird das Studium des Siegener Studierenden nicht vernachlässigt. Integration wird durch Narcisse Njoya Ngatat aktiv praktiziert. Denn Integration, so sagt er, sei ein ständiges Geben und Nehmen.

v.l.: Detlef Rujanski, Leiter des Studentenwerks Siegen, Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan, der Preisträger Narcisse Njoya Ngatat und Armin Breuer, Sachbearbeiter Internationales und Kultur vom Studentenwerk Siegen.

Foto: Kay Herchelmann