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BürgerBus Bad Laasphe e. V.

Große Lücke im ländlichen Raum gefüllt

In ländlichen Regionen wie Wittgenstein kann es ohne Auto sehr schwierig sein, von A nach B zu kommen. Manche Stadtteile in Bad Laasphe zum Beispiel liegen völlig abseits der offiziellen Bus- und Bahnlinien. Vor allem für ältere Menschen und für Jugendliche, die noch keinen Führerschein haben, war dies lange problematisch. Seit elf Jahren ist es das, zumindest in den einigermaßen stadtnahen Ortsteilen, nicht mehr, denn der Verein BürgerBus Bad Laasphe bietet einen verlässlichen Ersatz an. So verkehrt inzwischen ein kleiner Linienbus zwischen dem Zentrum Bad Laasphe und den Dörfern Puderbach und Niederlaasphe sowie den Ortsteilen Dillstein, Wallachei, Feldberg und Kalteborn.

Einige Politiker und Verwaltungsmitarbeiter des Kurorts, darunter Dr. Heinrich Loske, der früher technischer Beigeordneter der Stadt war, hatten schon einige Jahre lang den Plan, die Verkehrsanbindung in Bad Laasphe zu verbessern. Da eine privatwirtschaftliche Lösung als zu teuer erachtet wurde, kam man auf die Idee, sich an dem Vorbild bereits bestehender Bürgerbus-Projekte auf Vereinsbasis zu orientieren. Achim Walder, der bereits den Kreuztaler Bürgerbusverein initiiert hatte und Gründungsvorsitzender in Bad Laasphe wurde, leistete wertvolle Aufbauhilfe. Sein Stellvertreter Arno Vomhof, der vielfältige Beziehungen zu Bad Laasphern hatte, war ebenso unverzichtbar, um den Verein ans Laufen zu bringen, erinnert sich Dr. Heinrich Loske, der ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern gehört. So fuhren schon zu den Anfangszeiten 17 Fahrer.

Der BürgerBus Bad Laasphe e. V. leistet wichtige Arbeit. Das zeigt sich daran, dass der Bürgerbus in Bad Laasphe von rund 60 Fahrgästen pro Tag genutzt wird. „Wir müssen kostendeckend fahren. Das ist uns bisher mehr als gelungen“, sagt Günter Rothenpieler, der seit 2006 Vorsitzender ist. Er würde sich selber gerne als Fahrer engagieren, doch seine Sehschwäche lässt das nicht zu, und so übernimmt Rothenpieler eben die Verwaltungsarbeit und die Vereinsführung. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Bürgerbusvereine und bezahlt fast komplett alle sieben Jahre einen neuen Kleinbus. Die Umrüstung zur Rollstuhltauglichkeit, den Unterhalt und Reparaturen zahlt der Verein aus eigenen Mitteln.

Jeden Monat treffen sich die Fahrer, um ihre Erfahrungen auszutauschen und die Fahrdienste einzuteilen. Montags bis freitags werden täglich sechs Mal drei Linien mit insgesamt 58 Haltestellen und einer Länge von 27 Kilometern abgefahren. Zwei bis sechs Fahrdienste übernimmt jeder Fahrer monatlich im Durchschnitt. „Es klappt eigentlich immer“, sagt Dr. Heinrich Loske über die Organisation. Wenn ein Fahrer kurzfristig ausfalle, finde Georg Gücker, Gründungsmitglied, Fahrer, Organisator der Fahrdienste und Geschäftsführer des Vereins, entweder Ersatz – oder er springe selbst ein. Es habe bislang weder Unfälle noch Ausfälle gegeben, sagt Günter Rothenpieler. Er bezieht das nicht nur auf die Fahrten und Fahrdienste, sondern auf die Vereinsarbeit insgesamt: „Es läuft reibungslos, auch dank der monatlichen Treffen. Die Vereinsarbeit ist mittlerweile Routine geworden.“.

Hier geht es zur Homepage des Vereins: www.buegerbus-bad-laasphe.de