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In die Bresche gesprungen – und geblieben

Andreas Kolb und Stefan Aderhold vom Spielmannszug des TuS Hilchenbach

Andreas Kolb trommelt besonders gerne zu den Märschen, die in den 1960er-Jahren eigens für den Spielmannszug des TuS Hilchenbach geschrieben wurden. Etwas Besonderes sind für ihn auch die Auftritte bei Zapfenstreichen, weil es da so feierlich zugeht. Dann verspürt auch der 43-Jährige noch Lampenfieber, obwohl er seit 35 Jahren im Spielmannszug mitspielt – und ihn leitet.

Als Achtjähriger ist er in den Spielmannszug eingetreten – und nun fest mit ihm verwachsen. Wie einige seiner Musikerkollegen auch, die ebenfalls von Kindesbeinen an dabei sind. Andreas Kolb (im Bild vorne, 2. v. rechts) musiziert aber nicht nur: Gemeinsam mit Stefan Aderhold (links) ist er seit über 20 Jahren Abteilungsleiter des Spielmannszugs, der 2006 sein 125-Jahre-Jubiläum feierte und einer der ältesten im Siegerland ist. Ohne die beiden ist der Spielmannszug schwer vorstellbar.

Warum engagiert der Familienvater sich schon so lange in exponierter Position? „Damals hörten mehrere Ältere auf, und da mussten ein paar Jüngere in die Bresche springen“, erinnert Andreas Kolb sich. Dass daraus so viele Jahre würden, hätten er und Aderhold wohl nicht gedacht. „Wir wollten, dass der Verein weitergeführt wird“, sagt Kolb. Er ist gerne Musiker im Spielmannszug, nicht nur des Musizierens und der Auftritte wegen, sondern auch, weil er dort Freunde hat, mit denen er viele schöne Stunden verbringt. Jede Woche wird einmal geprobt; zum Repertoire zählen neben Märschen heute auch modernere und schnellere Stücke mit Rhythmusinstrumenten. Die zurzeit 38 Turnermusiker, darunter zehn Jugendliche, tragen die einstudierten Stücke in rund zehn Auftritten pro Jahr vor. Sie unternehmen zudem Ausflüge, grillen gemeinsam und machen Zweitages-Touren. All das organisieren Kolb und Aderhold. Eine noch recht neue Erfindung von Stefan Aderhold ist der „Piffe-un- Knüppel-Cup“, zu dem der Spielmannszug Hilchenbach acht befreundete Spielmannszüge zum Fußball- und Volleyball-Spaß-Turnier einlädt.

Das Führungs-Duo bildet auch den Nachwuchs aus. Andreas Kolb bedauert, dass die meisten Jugendlichen den Spielmannszug verlassen. Das ist für die Übungsleiter wenig motivierend. Sie rühren die Werbetrommel in Schulen und veranstalten einem Workshop bei den Ferienspielen der Stadt, um neue junge Spieler zu gewinnen. Tröstlich ist aber, dass die Turnermusiker, die als Erwachsene im Spielmannszug sind, in der Regel auch bleiben. „Die Verbundenheit ist sehr groß. Wir haben sogar fünf Aktive, die nicht mehr hier wohnen und beispielsweise aus Wesel und Duisburg anreisen, um schon einmal mitzuspielen.“

Hier geht es zur Homepage des Vereins: www.spielmannszug-hilchenbach.de